Ein Rokokojuwel
Ein lichter barocker Kirchenraum empfängt den Besucher der Wallfahrtskirche. Jedes Detail dieses Rokokojuwels bringen Glaubensfreude und -tiefe seiner Erbauer zum Ausdruck.
Trotz seiner Länge von über 30 Metern und seiner Breite von über 15 Metern wirkt der Kirchenraum bergend und nicht beengend. Die von 1423 bis 1427 erbaute, ursprünglich gotische Hallenkirche ist eine der bedeutendsten in Oberbayern. Chor und Langhaus gehen nahtlos ineinander über. Weit stehen die Pfeiler im Mittelschiff und öffnen den Raum in die gleich hohen Seitenschiffe.
Die weit in den Raum hineingezogene Westempore, die Seitenumgänge auf halber Höhe und der Doppelhochaltar verleihen dem Raum den Charakter eines lichtdurchfluteten Rokoko-Zentralbaus. Dies ist das Verdienst des Münchener Maurermeisters Lorenz Sappel, der 1751 das östliche spätgotische Freipfeilerpaar herausbrach und eine Flachkuppel einzog.
Maßgeblichen Anteil an der Raumgestaltung hatte auch Johann Baptist Zimmermann. Bis 1755 verwandelte er die Kirche gekonnt in einen beschwingten Rokokoraum.
Der Eindruck eines Zentralbaus wird durch die umlaufenden Emporenbilder unterstrichen. Lichtfülle und dramatische Raumgestaltung steigern sich zum Hochaltar hin immer weiter. Diesen Effekt erzielen die kulissenartige Aufstellung der Seitenaltäre, die Freipfeiler und das Gewölbe. Durch die Platzierung des Mönchschors auf der Orgelempore und die umlaufende Empore wurde der Kirchenraum zweigeteilt.
Der untere Bereich diente als öffentlich zugängliche Wallfahrtskirche, der obere als Klosterkirche, was sich auch im Bildprogramm niederschlägt. Zugleich war damit die topografisch bedingte Raumknappheit elegant genutzt.