Orgelgeschichte
Die folgende Chronologie stützt sich auf die Aufzeichnungen zahlreicher Andechser Chronisten.
Zu ihnen gehören u. a. Pater Magnus Sattler (1877) und Pater Emmeram Heindl (1895), die Orgelsachverständigen Ludwig Berberich (1925) und Karl Erhard (1960) und der Orgelbauer Guido Nenninger (1965).
ca. 1480 | Pater Johannes Molitor aus Scheyern hatte die Aufgabe, im Orgelspiel Unterricht zu erteilen. Laut Pater Maurus von Ascha war er ein „merkwürdiger“ Künstler im Orgelspiel. |
1498 | Pater Mathias Waser aus Andechs, ein ausgezeichneter Organist, befand sich längere Zeit im Kloster Scheyern, um dort einige Konventualen im Orgelspiel zu unterrichten. |
1580 | Verzeichnet ist im bayerischen Hauptstaatsarchiv München Lit. 93: „die Herstellung der Orgel betreffend...“ |
1608 | Herzog Max I. schaffte eine Orgel für die hiesige Wallfahrtskirche an. |
1629 | Die ganze Kirche wurde von Abt Michael einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Sie zählte nun 13 Altäre, 6 Glocken, 2 Orgeln. |
1679 | Fürstbischof Johann Christof von Augsburg ergötzte sich vorzüglich an den musikalischen Produktionen des Konvents. |
1705–1746 | Abt Maurus III. Braun versah die Kirche wieder mit einer majestätischen Orgel, nachdem die beiden früheren wohl beim Kirchenbrand ein Raub der Flammen geworden waren. (Orgelbauer Dietrich aus Tölz?) |
1748 | Durch den Orgelbauer Anton Mayr von München wurde auch eine Orgel mit 4 Registern um 145 Gulden in der Kirche aufgestellt. |
1751 | Diese Orgel wurde 1751 renoviert und bis Allerheiligen wurden Chor und Orgel vollendet. Pater Emmeram Heindl (1895): „Diese noch heute stehende Orgel ist in gutem Zustand und wird von Sachkundigen allsehr gelobt. Sie zählt 28 klingende Register.“ |
1785 | Reparatur und Erweiterung der Orgel auf 32 Register. |
1805 | Eintrag im Inventarverzeichnis: „...auf dem Chore eine Orgel mit 6 Register, die aber sehr beschädigt ist. 19.5. bis 25.5.1805 Versteigerung einer kleinen Orgel für 40 fl. Diese wurde von der Gemeinde Ludenhausen gekauft.“ |
1860 | Die in Erling ansässige Orgelbaufirma Beer erneuert die Mechanik der großen Orgel und erweitert sie um einige Register. |
1924 | Orgelbaumeister Moser aus München baut ein elektrisches Gebläse ein und erneuert den Magazinbalg. Außerdem wird die Orgel gegen Wurmbefall behandelt. |
1925 | Der Orgelsachverständige L.udwig Berberich ist mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, lobt aber die Erhaltung des historischen Bestandes von 1715. Ein Dispositionsentwurf der Orgelbaufirma Richard Krumrey sieht ein 3-manualiges Instrument vor, das aber nicht zur Ausführung kommt. |
1958 | Da die Wurmbehandlung von 1925 ohne Erfolg war, erwägt die Kirchenverwaltung unter dem Vorsitz von Pater Benedikt Herrmann einen Orgelneubau. |
1965 | Orgelneubau durch die Firma Guido Nenninger aus München. Die Orgel wird nach den neuesten Erkenntnissen der Orgelbewegung im neobarocken Stil gebaut. Sie hat zwei Manuale und Pedal mit 24 Registern. Sie ist besonders „preisgünstig“ und kostet nur 70.000 DM. |
1982 | Reinigung und Neuintonation der gesamten Orgel durch Günter Riegner. Die grundsätzlichen Mängel der Orgel, die durch verschiedene Gutachten manifestiert sind, können nicht behoben werden. |
1999 | Kauf einer Truhenorgel der Firma Jann mit 4 1/2 Registern als Übergangslösung nach dem Ausbau der großen Orgel. |
2005 | Weihe der neuen Orgel durch Altabt Odilo Lechner. |