Neue Wege für Seelsorge und Ökonomie

Nach der Auflösung der alten Abtei dauerte es nur bis 1846/50, bis wieder klösterliches Leben auf dem Heiligen Berg Einzug hielt.

Ludwig I. von Bayern (1786-1868)

Außer der Elisabeth-Kirche und der Kirche der Dreihostien-Bruderschaft werden nach der Aufhebung der Abtei 1803 keine Gebäude abgerissen.

Die Klostergebäude werden erstmals 1804 verkauft und wechseln oft den Besitzer. Von der Aufhebung des Klosters am härtesten betroffen sind die Klosterbediensteten.

Vor allem Alte, Kranke und Alleinstehende leiden Not, denn die staatlichen Pensionen liegen weit unter der bisherigen klösterlichen Versorgung.

Schließlich kauft König Ludwig I. die Klostergebäude 1846 für 65.000 Gulden als Wirtschaftsgut für seine 1850 gegründete Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München.

Seelsorge und Wirtschaftsgut

Von Anfang an stand die Frage nach der seelsorglichen Betreuung der Pfarrei Erling und der Wallfahrt auf dem Heiligen Berg im Raum. War doch die Wallfahrt bis zur Aufhebung des Klosters 1803 ein wesentlicher Bestandteil der Seelsorge der Andechser Benediktiner. 1847 übernahmen in einer Übergangsphase zunächst die Benediktiner von Metten die Seelsorge in der Pfarrei Erling und die Betreuung der Wallfahrt. 1851 wurden Pfarrei und Wallfahrt dann offiziell der Abtei Sankt Bonifaz in München übertragen.

Eine der herausragenden Gestalten, die das Kloster Andechs als Wallfahrtsort und Wirtschaftsgut nach 1850 prägten, war Pater Magnus Sattler. Von 1858 war er fast ununterbrochen bis kurz vor seinem Tod im Mai 1901 zuerst Oberer und ab 1873 Prior in Andechs. Umfangreiche Erneuerungen, Instandsetzungen und Sanierungen bestimmten diese mehr als 40 Jahre.

1856 entstand mit der Nikolausanstalt eine Einrichtung für Kinder aus schwierigen familiären Verhältnissen. 1905 erwarb Abt Gregor Danner (1904-1919) die Schwaige Rothenfeld mit den dazu gehörenden Liegenschaften. Hier entstand die Gregoriusanstalt für rund 100 straffällig gewordene Jugendliche – ein Komplex mit Wohneinheiten, die aufgrund ihrer annähernd familiären Atmosphäre, Betreuung und Ausbildung in kleinen Gruppen für damalige Verhältnisse revolutionär war. Der laufende Betrieb aber kostete hohe Summen, die nur zum Teil durch Erträge des Klosters und staatliche Zuschüsse abgedeckt werden konnten.

Kloster Andechs Wappen

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