Frater Wunibald Laib

Seine besondere Begabung beim Zeichnen, Malen und Restaurieren zeigte Frater Wunibald (Caspar) Laib schon lange vor seinem Eintritt ins Kloster.

Im Zeugnis des bischöfliches Ordinariats Augsburg, das ihm am 6. Mai 1857 für seinen Eintritt in St. Bonifaz ausgestellt wurde, ist zu lesen: »Caspar Laib, in Monheim geb., gegen 38 Jahre alt, diente über 13 Jahre bei dem hiesigen Nadlermeister Frater Xaver Rank, war sehr arbeitsam, geschickt nicht nur in seinem Fache, sondern wohl auch im Malen, Gemälde-Restaurieren etc. Seit dem Bestehen des katholischen Gesellenvereines war er einer der rührig- und geschicktesten Mitglieder, dabei war seine religiöse sittliche Haltung (…) ohne Klage und tadellos, und seine Briefe vom Sept. 1856 bis 24. März 1857 sind vom Danke gegen Gott, von Reue über seine Sünden, vom Vertrauen zu der Jungfrau und Mutter Gottes Maria, von der Glückseligkeit im Ordensstande überfüllt, und von Andechs aus geschrieben, wo er alle Gemälde zur Zufriedenheit des Abtes restaurierte …«

Neben diesem Hinweis auf seine Tätigkeit als Restaurator der Andechser Gemälde ist nur ein einziges Bild aus seiner Hand überliefert, das aber umso bekannter sein dürfte, weil es immer wieder in Publikationen über Andechs erscheint: Die berühmte Fußwallfahrt nach Andechs, die er um 1880 gemalt hat und die vielleicht auf ein älteres Vorbild zurückgeht, da sie kein zeitgenössisches Wallfahrtsbild wiedergibt, sondern in die Barockzeit zurückgreift.

Am 16. August 1882 starb Frater Wunibald Laib in Andechs. Begraben wurde er in der Klostergruft von St. Bonifaz.

Kloster Andechs Wappen