Hopfen - das grüne Gold

Hopfen macht Arbeit, viel Arbeit. Nicht umsonst heißt es in einer alten Redensart: „Der Hopfen will täglich seinen Herrn sehen.“

Die Klosterbrauerei Andechs legt auch beim Hopfen größten Wert auf Qualität und verwendet nur Hallertauer Aromahopfen.

Teurer Rohstoff

Wurde im Spätmittelalter Hopfen noch in Norddeutschland und zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Süden von Passau bis zum Rheinland hin angebaut, kristallisierten sich schließlich im 20. Jahrhundert Regionen heraus, in denen Klima und ein besonders lehmig sandiger Boden den Anbau von hochwertigem Hopfen begünstigen. Heute wird Hopfen um Tettnang in Baden-Württemberg und an Saale und Elbe angebaut. In Bayern konzentriert sich der Hopfenanbau auf die Gebiete Spalt und Hersbruck. Besonders wichtig für die Klosterbrauerei Andechs ist das Anbaugebiet in der Hallertau, da sie von dort den Hallertauer Aromahopfen für die sieben Andechser Klosterbiere bezieht. Mit über 15.000 ha ist die Hallertau das größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Wirft man einen Blick auf Malz, Wasser und Hefe, die anderen Rohstoffe für die Bierherstellung, dann macht der Hopfen mengenmäßig nur einen sehr geringen Anteil aus, ist aber dafür im Verhältnis der teuerste Rohstoff. Der Grund ist einfach: Die Pflege des Hopfens macht sehr viel Arbeit. Nach Angaben des Verbandes der deutschen Hopfenbauern verwenden die Hopfenbauern pro Hektar und Jahr bis zu 300 Stunden für die Hopfenpflege.

Für's Bier nur das Beste vom Hopfen: die weiblichen Blütenstände 

Vom Hopfen werden für die Bierbereitung nur die weiblichen Blütenstände, die Dolden verarbeitet. Sie werden entweder zu Pellets gepresst oder die Inhaltsstoffe der Dolde werden als Extrakt verwendet. Für 100 Liter Bier werden im Durchschnitt ca. 100 g Hopfen benötigt. Die Erntemenge einer Hopfenpflanze reicht für 400 Liter Bier. Von einem Hektar wird Hopfen – je nach Biersorte – für ca. 15.000 hl Bier produziert. Der Hopfen gibt dem Bier die aromatische Bittere, er wirkt bakteriostatisch, d. h. er sorgt für die natürliche Haltbarkeit und für stabilen Schaum. Darüber hinaus hat er beruhigende Wirkung, was man aus seinen vielfachen Verwendungen in Tees oder als Hopfenkissen weiß.

Vom Hopfen zur Bittere im Bier

Für die Nutzung als Rohstoff für die Bierherstellung ist beim Hopfen der Gehalt an Bitterstoffen ausschlaggebend. Diese Bitterstoffe unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Löslichkeit, Nutzbarkeit während des Brauprozesses und Bitterkraft. Der entscheidende Inhaltsstoff ist die so genannte a-Säure. Sie ist im natürlichen Zustand nur schwach bitter und nahezu unlöslich. Beim Kochen der Würze geschieht eine chemische Umwandlung in die stark bittere und lösliche Iso-a-Säure. Diese ist dann für gut 3/4 der Bittere im fertigen Bier verantwortlich. Intensität und Aromaspektrum des Hopfens lassen sich durch viele Faktoren beeinflussen. Dazu gehören unter anderem Hopfensorte, Hopfenprodukt, Menge und Zeitpunkt der Hopfengabe.

In der Klosterbrauerei sind dies alles gut gehütete Geheimnisse unserer Braurezeptur. Zusammen mit dem Malz und dem Vorgang des Maischens sowie der Hefe und ihrer Aufgabe bei der Gärung, Zucker in Alkohol und CO2 umzuwandeln, bildet der Hopfen das dritte wesentliche Charakteristikum für das Geschmacksbild eines Bieres. Die Klosterbrauerei Andechs hat schon von jeher größten Wert auf die Verwendung einheimischer Produkte von bester Qualität gelegt. Dies ist umso wichtiger als wir traditionell – im Vergleich zu anderen Brauereien – ein etwas stärkeres hopfenaromatisches Bier brauen.

Kloster Andechs Wappen

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