Nachhaltige Gastlichkeit

Das Andechser Bräustüberl hat 2017 erneut die Öko-Auditierung nach den strengen EMAS – Richtlinien erhalten. EMAS steht für „Eco-Management Audit Scheme“ und ist eines der weltweit anspruchsvollsten Systeme für nachhaltiges Umweltmanagement.

Das Bräustüberl gehört – nach Auskunft des EMAS-Registers (Stand 02.08.2017) - zu einer kleinen Gruppe von nur 5 Gastronomiebetrieben in ganz Bayern, bzw. 59 Betrieben in ganz Deutschland, die dieses äußerst anspruchsvolle Umwelt-Audit erfolgreich absolviert haben.

Zum Vergleich: Dem Statistik-Portal statista.com zufolge lag die Zahl der Gaststätten und Restaurants in Deutschland im Jahr 2015 bei rund 73.400 Betrieben.

Mit gezielten Investitionen konnte das Bräustüberl zum Beispiel seinen Wasser-Verbrauch seit 2013 um 35 % senken.

Alle Produktions- und Umweltschutz-Prozesse auf dem Prüfstand

Im Rahmen des EMAS-Umweltaudits kamen seit Anfang 2017 alle Produktions- und Umweltmanagement-Prozesse im Bräustüberl wieder auf den Prüfstand.

Über den erfolgreichen Abschluss des Audits freut sich der Leiter des Bräustüberls, Josef Eckl, besonders: „Für unsere Andechser Pilgergaststätte hat der Umweltschutz eine herausragende Bedeutung. Wer einen klösterlichen Betrieb führt, der muss auch mit Gottes Schöpfung an diesem Ort sorgsam umgehen und die natürlichen Ressourcen schonen. Ich bin sehr dankbar, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Weg mit uns engagiert gehen.“

Begleitet wird das Bräustüberl auf diesem Weg von der Arqum GmbH. Sie ist ein Unternehmen, das auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Wirtschaftsweise und vor allem zum betrieblichen Umweltschutz berät.

Umweltschutz nachweisbar Schritt für Schritt umsetzen

Dr. Reiner Beer, Auditor und Geschäftsführer der Intechnica, ein weltweit tätiges Unternehmen, das Zertifizierungen vornimmt, ergänzt: „Es spricht für das Andechser Bräustüberl, dass solch ein traditionsreiches mittelständisches Gastronomie-Unternehmen Nachhaltigkeit und Umweltschutz Schritt für Schritt in nachweisbare Prozessen umsetzt. Das findet man bei einem Gastronomiebetrieb dieser Größenordnung selten.“

Umweltschonende Produktion und Dienstleistung

In den letzten Jahren hat das Bräustüberl gezielt investiert, um seine umweltschonenden Produktions- und Dienstleistungsprozesse zu verfeinern.

Zum Beispiel konnte der Wasser-Verbrauch unter anderem durch die Optimierung der Spülmaschine von knapp 17.000 Kubikmeter (2013) auf etwas über 11.000 Kubikmeter (2016) reduziert werden. Das sind fast 6.000 Kubikmeter oder knapp 35 Prozent weniger.

Auch die Abfall-Bilanz hat sich an vielen Punkten positiv entwickelt. So konnte der Abfall zur Verwertung (etwa vergleichbar dem häuslichen Restmüll) von 59,7 Tonnen (2013) um rund 12 Prozent auf rund 52,5 Tonnen (2016) reduziert werden.

Der Anteil von Speisefett und Öl ging sogar noch stärker zurück: von 4,5 Tonnen (2013) auf 2,7 Tonnen (2016), ein Minus von 40 Prozent. Grund für den starken Anstieg beim Fettfang (von 58.000 Liter 2013 auf 148.000 Liter 2016) ist der Umbau des Fettabscheiders. Das Fett erhält im deutlich vergrößerten Innenraum des Abscheiders mehr Zeit, um zu erkalten. So wird mehr Fett aufgefangen, wodurch die Qualität des Abwassers steigt.

Auf intakte Umwelt angewiesen

Das Kloster Andechs ist auf eine intakte Umwelt angewiesen, sowohl als ältester Wallfahrtsort Bayerns als auch als Ausflugsziel für rund eine Million Besucher im Jahr und Produzent hochwertiger Lebensmittel.

Ökonomisches und ökologisches Handeln sind daher für das Kloster zwei Seiten einer Medaille. Wie alle Wirtschaftsbetriebe steht auch das Bräustüberl für ein nachhaltig ausgerichtetes Wirtschaften und eine kontinuierliche Verbesserung der Ökobilanz.

Finanziell tragen die Wirtschaftsbetriebe das gesamte soziale und kulturelle Engagement des Klosters in München und Andechs. Diese Aktivitäten - von der Bildungsarbeit über den Unterhalt der Stiftsbibliothek bis hin zur Obdachlosenhilfe in München – trägt das Kloster ohne Mittel aus der Kirchensteuer.

 

Kloster Andechs Wappen