Orgel ABC

Wer sich mit der Orgel beschäftigt, wird mit einer ganzen Reihe von Fachausdrücken konfrontiert. Mit dem Orgel-ABC bieten wir eine kleine „Übersetzungshilfe“.

Orgel ABC

Abstrakte: Schmale Holzleiste, die die Taste mit dem Tonventil verbindet.
Aliquote: Obertonregister, bei denen statt des Tones, der der jeweiligen Taste entspricht, eine hohe Quint oder Terz erklingt (Nasard, Terz, Sesquialtera).
Disposition: Zusammenstellung aller Register einer Orgel und ihrer Zuordnung zu den einzelnen Teilwerken.
Fuß: altes Längenmaß, kennzeichnet die Tonlage eines Registers in Fuß ('). Gemeint ist die Länge der größten Pfeife (C) einer Pfeifenreihe. Beispiel: Prinzipal 8`- 8 x 30 cm = 2,40 m (1 Fuß = ca. 30 cm).
Gedeckt: Lippenpfeife, die oben geschlossen ist. Sie klingt eine Oktave tiefer als eine offene Pfeife gleicher Größe.
Hauptwerk: Manualwerk mit den klanglich wichtigsten Registern (Prinzipale und Mixturen).
Intonation: Feinabstimmung der Pfeifen hinsichtlich Klang und Ansprache. Sie bestimmt die Klangschönheit der Orgel.
Koppel: Technische Vorrichtung, die es ermöglicht, einzelne Werke miteinander zu verbinden.
Labiale: Lat. labium = Lippe. Bei den Labialpfeifen entsteht der Ton wie bei der Blockflöte. Durch Anblasen des Labiums wird im Pfeifenkörper eine schwingende Luftsäule erzeugt.
Mensur: Die für Klangfarbe und Raum entscheidenden Maßverhältnisse einer Orgelpfeife (Länge, Durchmesser, Labienbreite, Aufschnitthöhe). Die Weitenmensur (Durchmesser) gliedert die Pfeifenzugehörigkeit zu: „Weitchor“ - Flöten, Gedeckte u. a.; „Prinzipalchor“ - Prinzipal, Oktav, Mixtur u. a.; „Engchor“- Salicional, Gamba, Vox coelestis u. a.
Mixtur: Die Klangkrone der Orgel. Beim Drücken einer Taste erklingen mehrere Pfeifen, die sich aus hohen Quinten und Oktaven zusammensetzen.
Pedalwerk: Teilwerk, das vom Organisten mit den Füßen angespielt wird.
Prinzipal: Hauptregister der Orgel. Es steht meist im Prospekt. Zusammen mit den höherliegenden Prinzipalregistern (Oktave, Quint, Mixtur) bildet es den majestätischen Grundklang der Orgel („organo pleno“).
Prospekt: Schauseite der Orgelpfeife.
Register: Pfeifenreihe in gleicher Bauart für einheitlichen Klangcharakter. Die Register unterscheiden sich voneinander durch Bauart, Klang, Tonhöhe und Lautstärke.
Schwellwerk: Die Register eines Teilwerks (Manuals). Sie stehen in einem geschlossenen Holzkasten, dessen an der Vorderseite angebrachte Jalusien sich über einen Pedaltritt öffnen und schließen lassen. Dadurch kann die Lautstärke stufenlos verändert und es können Schwell- und Echowirkungen erzielt werden.
Traktur: Die Verbindung von der Taste zum Ventil.
Tremulant: Ein kleiner Balg im Windkanal versetzt den Orgelwind in periodische Schwingungen. Das daraus resultierende Beben nennt man „Tremulieren“.
Werk: Bezeichnung im Orgelbau für einen in sich geschlossenen Klangkörper mit eigenständigem Charakter. Mit jedem Manual und Pedal ist ein eigenes Werk verbunden.
Windlade: Ein flacher Kasten, auf dem die Pfeifen stehen. Hier wird die Luft auf die vom Spieler gewünschten Pfeifen verteilt. Der in der Windkammer gespeicherte Wind strömt beim Öffnen des Tonventils in die Tonkanzelle. Welche Pfeifen erklingen, wird vom Spieltisch aus durch Tastendruck und durch die Wahl der Register über die „Schleifen“ geregelt.
Zungenpfeifen: Linguale, lat. lingua = Zunge. Bei den Zungenpfeifen wird der Ton durch ein schwingendes Messingplättchen erzeugt und über Schallbecher in unterschiedlichen Bauformen verstärkt. Sie ahmen den Klang von Blasinstrumenten nach.
Kloster Andechs Wappen