Ein gelungenes Symposium „Kunst und Bier“ 2022

Das Symposium „Kunst und Bier 2022“ war ein voller Erfolg. Vom 17. bis 24. August konnten Besucher täglich den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

Bis 24. August realisierten Gabriele Köbler aus Haßloch, Markéta Váradiová aus Želenice in Tschechien und Tim Weigelt aus Jena ihre Entwürfe auf der Skulpturenwiese unterhalb des Bräustüberls.

Gabriele Köbler und die „Bierkönigin“

Gabriele Köbler hat mit der „Bierkönigin“ eine beeindruckende Portrait-Büste in Form einer Feinbetonplastik geschaffen. Die Bierkönigin trägt ein traditionelles Dirndl­-Oberteil. Die Haare sind hochgesteckt und ihr Diadem besteht aus Hopfenblüten und -blättern sowie Gerstenkorn. Die Figur ist mit ihrer farbigen Gestaltung ein echter Blickfang auf der Skulpturen-Wiese. Der Sockel greift seinerseits noch einmal Elemente des Haarschmucks auf.

Gabriele Köbler hat das nicht ganz alltägliche Verfahren so erklärt: „Ich modelliere die Büste innerhalb von ca. drei Tagen zunächst komplett in Ton, um davon vor Ort eine zweiteilige Gipsform anzufertigen. Diese wird bereits nach einer Stunde hart genug, um sie dem Modell zu entnehmen. Noch feucht und von den Tonresten befreit, wird sie von innen beschichtet mit der Feinbetonmasse. Die Formteile werden dann zusammengefügt, die feine Betonmischung härtet über Nacht und schon am Tag drauf wird die Gipsform zerschlagen. Die so entstandene Betonplastik wird nach einigen Feinarbeiten geschliffen und lasierend bemalt. Anschließend auf einem wetterfesten Sockel montiert.“

Markéta Váradiová und der „Schaum“

„Was ist ein Bier ohne eine gute Schaumkrone?“ Eine Antwort auf diese oft gestellte Frage hat die tschechische Künstlerin Markéta Váradiová auf ihre ganz eigene und unübersehbare Weise gegeben: mit einer großen an die zwei Meter hohen und rund einem halben Meter starken abstrakten Holzplastik aus Eiche mit dem Titel „Schaum“.

Markéta Váradiová ist seit Anfang der 2000er Jahre mit ihren Arbeiten auf vielen Symposien und Ausstellungen präsent, darunter nicht nur in Tschechien, sondern auch in Estland, Rumänien, Österreich, Kroatien, Schweiz, Bulgarien, Italien und sogar in Kanada.

Ihre Plastik beschreibt sie in einer besonderen Prosa: „So wie sich die goldene Flüssigkeit des Bieres mit der Luft verbindet, um eine reichhaltige und flauschige Schaumkrone zu bilden, lasse ich die Luft in die Holzmasse eindringen, damit sie atmen kann. Die Luftblasen beleben das Holz, schaffen eine visuell und haptisch ansprechende Textur auf seiner Oberfläche, fließen ineinander und verbinden den äußeren und inneren Raum. Das Immaterielle wird materiell und umgekehrt.“

Tim Weigelt und der „Zapfhahn“

Der seit über 15 Jahren als freischaffender Holzbildhauer tätige Tim Weigelt hat mit seiner rund 180 cm große Holzplastik „Zapfhahn“ nicht nur Wortwitz gezeigt, sondern auch sein erstaunliches handwerklich-künstlerisches Können.

Zwar kommt Tim Weigelt bei der Beschreibung des "Zapfhahnes" bewusst zurückhaltend und technisch daher. Aber das allein macht schon neugierig und Lust darauf, den "Zapfhahn" in seiner vollen Größe zu betrachten: „Mein Hahn ist aus einem senkrechten und einem waagerechten Stamm zusammengefügt. Die Schwanzfedern sind ebenfalls, aus Bohlen geschnitten, angefügt. Diese Verbindungen sind formschlüssig erfolgt und daher an der fertigen Plastik kaum sichtbar.“

In den letzten Jahren waren seine ausdrucksstarken Arbeiten auf vielen nationalen und internationalen Bildhauersymposien darunter in Zinnowitz, Hohenfelden, Görlitz, Kriebstein, im Ostseebad Prerow, in Reinbek bei Hamburg und Steinach zu sehen.

20 Jahre Symposium Kunst und Bier
Den Wettbewerb für Künstlerinnen und Künstler gibt es seit 2002. Eingeladen werden Künstler, die sich am öffentlichen Wettbewerb beteiligen und von der Jury ausgewählt werden. Die Gewinner werden nach Andechs eingeladen und fertigen auf der Wiese unterhalb des Klosters ihre Kunstwerke. Die entstandenen Kunstwerke sind Eigentum der Künstler. Diese stellen die Kunstwerke für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren für die Ausstellung im Kloster- und Gemeindegebiet zur Verfügung.
Seit einigen Jahren veranstalten die Künstler an einem Tag ein Ferienprogramm mit Kindern im Alter zwischen 7 und 11 Jahren. Die Besucherinnen und Besucher können dann vom 17. bis 24. August den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen und die Entstehung der Kunstwerke verfolgen.

Unterstützer

Das Symposium „Kunst und Bier“ wird unterstützt von der Gemeinde Andechs, dem Landkreis Starnberg, dem Bezirk Oberbayern, der Forstverwaltung Graf zu Toerring-Jettenbach, Zerhoch Transporte und der Klosterbrauerei Andechs.

 

Kloster Andechs Wappen